Im März 1945 wurde mein Vater Günter zum Volkssturm eingezogen. Er war damals 16 Jahre alt. Hitlers letztes Diktat an die Zivilbevölkerung befahl, das Vaterland zu verteidigen. Mein Vater sollte sich nach Marburg durchschlagen und von der Hitlerjugend trainiert und ausgestattet werden.
Natürlich war dieser Befehl wie so viele davor glatter Wahnsinn, denn der Krieg war ja schon seit der Stalingradschlacht verloren, Amerikaner und Russen befanden sich längst auf deutschem Boden. Mein Vater und sein bester Freund Helmut entschlossen sich nicht anzutreten. Sie begannen also Fahnenflucht, ein Vergehen, dass mit dem Tod bestraft wurde.
Ohne zu wissen wie lange der Krieg noch dauern würde, wanderten die beiden Jungen knapp sieben Wochen durchs bergische Land. Diese Zeit habe ich in der neuen Novelle 47 Tage: Wie zwei Jungen Hitlers letztem Befehl trotzten festgehalten. Ein Teil der Novelle stammt aus dem biografischen und mehrfach preisgekrönten Roman Vaterland, wo bist Du?.
In den USA wurde 47 Days schon viele tausende mal verkauft. Schulen nehmen das Buch im Unterricht durch, nicht nur weil es kurz ist und sich gut im Rahmen der Lehrpläne unterbringen lässt, sondern vor allem weil es einen Einblick in den Krieg aus Sicht zweier Jugendlicher gewährt und zum Nachdenken anregt.
Ich freue mich sehr, 47 Tage jetzt auch deutschen Lesern vorzustellen. Mehr dazu erfahrt ihr auf der Buchseite.