Geplant war diese Veranstaltung schon seit Jahren – vor Corona und der damit verbundenen Zwangspause. Damals hatte ich mit Frank Kistner, dem Organisator, über eine Lesung mit Musik im Höhscheider Salon in Solingen nachgedacht.
Jetzt war es endlich soweit. Unter dem Motto Höhscheider Künstler trafen sich sechs Mitglieder der Dortmunder Philharmonie und ich zu einer Doppelveranstaltung – die erste war sofort ausverkauft. Abwechselnd lasen Frank Kistner und ich aus dem biografischen Roman Vaterland, wo bist Du?, dazwischen gab es Einlagen vom Höhscheider Komponisten Bernd Hölscher, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.
Wer den Roman über meine Eltern kennt, weiß, dass die beiden Protagonisten ebenfalls ihr ganzes Leben in Höhscheid, dem südlichsten Stadtteil Solingens verbrachten und dass fast die gesamte Handlung dort stattfindet. Als ich vor sechs Jahren selbst wieder in Höhscheid landete, wanderte ich oft die gleichen Wege, die meine Eltern so viele Jahr vorher gegangen waren. Ihre beiden Elternhäuser stehen noch, selbst die alte Buche im Vorgarten auf der Wachtelstraße gibt es noch. Bis heute stellt sich bei diesen Spaziergängen das Gefühl ein, ihnen ein wenig näher zu sein.